In 95% der Fälle haben Tinnitus Betroffene eine Hörminderung im Frequenzbereich der Ohrgeräusche. In diesen Fällen macht es Sinn die Therapie mit Laserung organisch zu unterstützen. Durch die Regeneration der Hörabsenkung in diesem Bereich, verbessert sich auch meist das Geräusch.
Die restlichen 5% haben Ohrgeräusche ohne ersichtlichen Grund. Es gibt organisch keinen Befund. In diesen Fällen macht es einfach keinen Sinn die Lasertherapie zu verfolgen. Es zeigt sich aber in diesen Fällen besonders deutlich, dass die Ohrgeräusche einen psychischen Hintergrund haben. In diesen Fällen reicht es nicht einfach nur aus, den alltäglichen Stress zu beseitigen und mal einen Gang runterzuschalten. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es Sinn macht den genauen Auslöser zu suchen. Was war der passende Auslöser zum Symptom. Beim Tinnitus ist dies meist ein Hörkonflikt. Was genau können solche Konflikte sein? Jeder Mensch erleidet in seinem Leben Situationen, die überfordernd sind. Es kommt dann darauf an, wie wir diesen Konflikt bewerten, dadurch haben wir eine entsprechende körperliche Reaktion. Wenn der Chef einem zum Beispiel jeden Morgen im Büro Aufgaben aufträgt, die mich überfordern, kann eine Person dies vielleicht irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr hören und erleidet einen Tinnitus.
Eine andere Person in derselben Situation kommt in das Büro und die ganze Situation mit dem Chef schlägt ihm auf den Magen, mit folgenden Symptomen im Magen-Darm-Bereich.
Manchmal kann es schon ausreichen den Konflikt erstmal zu erkennen, sich dessen bewusst zu sein, dass die Symptome durch die Probleme im Büro ausgelöst werden. Im weiteren Verlauf macht es Sinn Lösungen zu erarbeiten. Im günstigsten Fall ist der Auslöser beseitigt und der Körper kann wieder in die Heilung gehen und die Symptome verschwinden, in dem Beispiel dann auch der Tinnitus.
Natürlich kann es bei organischen Befunden im Innenohr trotzdem zusätzlich Sinn machen einen Konfliktauslöser zu finden und zu verarbeiten. In der Praxis wenden wir hierfür verscheiden Maßnahmen an. Eine Möglichkeit ist die Arbeit mit Somatic-Experiencing. Die Herangehensweise dieser Methode bezieht beim Gespräch mit dem Klienten den Körper mit seinen Empfindungen und Gefühlen mit ein. Auf diese Weise können traumatische Erlebnisse besser erkannt und aufgelöst werden.
Es kommt vor, dass der Betroffene manchmal keinen klaren Auslöser für seine Symptome benennen kann. In diesem Fall kann es Sinn machen, sich das Thema mal mit einer systemischen Aufstellung anzuschauen. Denn wir alle befinden uns zum Beispiel in einem Familiensystem und dieses hat eine Auswirkung auf uns, ob wir das wollen oder eben auch nicht. Das System Familie wirkt dann auf uns und kann Beschwerden verursachen. Die Zusammenhänge können in einer Aufstellung aufgezeigt und verändert werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Symptom nicht einfach nur isoliert, betrachtet werden sollte. Jeder Betroffene ist gefordert für sich ein geeignetes Umfeld für Heilung und Regeneration zu schaffen.
Schützen Sie Ihre Ohren!
Robert Kroll + Boris Seedorf
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